Need for Speed: Payback
Arcade-Rennspiel für Gaming-PC, Playstation 4 und Xbox
One (Xbox One X)
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Die Arcade-Rennspielserie Need For Speed von Electronic Arts gibt es bereits seit 1994 und obwohl die neuesten Titel der Serie nicht mehr zu den Referenzen des Rennspiel-Genre gehören, verkaufen sich die Games des Franchise noch immer ausgezeichnet. Mit unserem Test zu Need for Speed: Payback möchten wir spiegeln, in welche Richtung der aktuelle NFS-Teil geht. Oder ist Payback, womöglich sogar eine triumphale Rückkehr zu der alten Stärke der berühmten Serie?
Need for Speed: Payback - Die Stärken
- Spannende Rennen sowie Drag- und Drift-Events
- Umgebung und Landschaft sieht schick aus
- Gelungenes Arcade-Handling
Need for Speed: Payback - Die Schwächen
- Etwas dünne und klischeehafte Story
- Um voran zu kommen ist Grinden notwendig
- Wer nicht Grinden möchte, muss echtes Geld für dubiose Mikrotransaktionen investieren
Story und Handlung
Die Geschichte von Need for Speed: Payback findet in Fortune City statt, eine Stadt mit naheliegender Umgebung welche Las Vegas als Vorbild hat, doch glücklicherweise mit viel mehr Höhenunterschieden in der Umgebung als sein echtes Pendant.
Die Geschichte von Need for Speed: Payback folgt Tyler Morgan, Jess und Mac, drei Straßenrennfahrer mit spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen. Die Drei sind tief in der Straßenrennszene in
Fortune Valley involviert und möchten sich an der kriminellen Organisation "The House" rächen. Leider ist die Story auch der Grund, warum Need For Speed: Payback einen nicht so guten ersten
Eindruck erzeugt. Den die Handlung stürzt unerbittlich in eine etwas peinliche "The Fast and the Furious-Geschichte" die endlos langweilig und geradezu nervig wirkt. Aber die Story von einem
Rennspiel ist nicht unbedingt das wichtigste Merkmal.
Die Idee ein Rennspiel mit einer Blockbuster-Story zu versehen, ist eigentlich ganz cool. Und als roter Faden, funktioniert der Plot auch ganz gut. Doch irgendwie fühlt sich die Handlung von Need
for Speed: Payback an, wie ein Film aus einem großen Filmstudio mit B-Movie-Schauspielern und einem schlecht geschriebenen Drehbuch.
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Gameplay
Das Gameplay von Need for Speed: Payback funktioniert recht gut. Das Fahren selbst ist simpel, lustig, macht auch richtig Laune und erinnert sogar etwas an Burnout Paradise. Die offene Welt ist groß, abwechslungsreich und die Autos funktionieren so, wie man es von einem Arcade-orientierten Rennspiel erwartet. Negativ ist uns aufgefallen dass, wann immer wir an einen interessanten Punkt in den Story-Mission ankommen (wie zum Beispiel einen spektakulären Sprung) die Kontrolle aus den Händen genommen wird und eine Cut-Szene einsetzt. Und obwohl diese kurzen Videos sehr schön in Szene gesetzt sind, wäre es uns einfach lieber gewesen wenn wir bei solchen Höhepunkten auch selbst aktiv sein dürften.
Für das freischalten der vorhandenen Story-Kapitel, ist Grinden (ständiges Wiederholen von Herausforderungen) zwingend. Doch ausnahmsweise ist das Grinden sogar ein sehr angenehmer Teil von diesem Spiel. In Paybacks Open-World gibt es viel zu tun, Straßenrennen, Offroad-Rennen (erwartet keine Rally-Rennspiel-Simulation), Drifting und Drag-Racing-Missionen. Ihr könnt Punkte und Geld sammeln, indem ihr Blitzer durch Geschwindigkeitsüberschreitung auslöst, durch Werbetafeln jongliert, von Rampen aus hoch in die Luft springt, gegen Geister von echten Spielern antretet und noch einiges mehr. Außerdem gibt es alte und seltene Autos zu finden, die zu absoluten Bestien aufgemotzt werden können.
Tuning ist der Schlüssel für ein Rennspiel, das virtuelle-Street-Racer begeistern will. Und Payback enthält einige interessante Anpassungssysteme. Es gibt eine anständige Engine für die
visuelle Anpassung der Fahrzeuge und ihr könnt nach Herzenslust an der Optik eurer Schlitten schrauben. Leider ist es aber bei dem Upgrade-System für die Leistung, das die Form eines
Sammelkartenspiels annimmt, nicht der Fall. Leistungs-Upgrades sind nur mit den sogenannten Speed-Cards möglich. Diese erhaltet ihr durch das erforderliche Abschließen von Herausforderungen. Was
ihr upgraden könnt, basiert auf ein Zufallsprinzip und kann immer nur auf das Fahrzeug eingesetzt werden, mit dem ihr die Herausforderung bestanden habt. Wollt ihr aufs Grinden verzichten oder
euren Fuhrpark einfach schneller verbessern, könnt ihr für echtes Geld, Loot-Boxen kaufen. Bei einem Free2Play-Game wäre dass ok, doch bei einem Vollpreis-Titel erscheint es uns eher etwas
peinlich und dreist.
Grafik und Design
Visuell ist Need for Speed: Payback gut, jedoch nicht großartig. Auf den Fersen von Spielen wie Forza Motorsport 7, Gran Turismo Sport und sogar einem vergleichbareren Forza Horizon 3 aus dem Jahr 2016, fällt Payback nicht besonders auf, sieht aber auch in keiner Weise schlecht aus. Die Fahrzeuge sind authentisch und
detailliert, aber dem Gesamteindruck fehlt einfach ein bisschen Pep.
Leider gibt es keinen großen und merklichen Unterschied zwischen dem großen Teilen der Umgebung. Sobald ihr im Spiel über die Pseudo-Las Vegas-Stadtteile hinausfährt, sehen sich all die
ausufernden Umgebungen ziemlich ähnlich. Und Furtune City selbst, ist eine leblose Stadt, mit wenig Straßenverkehr. Und außerdem fehlen Verfolgungsjagden mit der Polizei, diese gibt es nur in
bestimmten Missionen im Spiel. Doch anderseits ist Fortune Valley ein ziemlich cooler Ort um Rennen zufahren. Paybacks Open-World-Setting ist quasi ein fiktives Vegas, umgeben von Wüste, Bergen
und Canyons, mit einigen schönen, rauen Waldgebieten am Rand der Karte.
Mehrspieler-Aspekt
Die Multiplayer-Möglichkeiten sind eher eine zusätzliche Komponente als ein Kernstück des gesamten Spiels. Ihr dürft gerne online gehen und gegen andere Spieler antreten. Die Rennen machen Spaß und erfüllen auch den Zweck, aber in dem Multuplayer-Modus gibt es wirklich nichts besonderes zu tun. Letztendlich ist es ein Standard Online-Mehrspieler-Erlebnis ohne nennenswerte Innovationen aber auch ohne nennenswerte Schwächen.
Inhalt und Umfang
Im Gegensatz zum letzten Need for Speed-Teil, bietet Payback auch einen gut umgesetzten 24-Stunden-Tag-Nacht-Zyklus. Es stehen ansehnliche 80 Fahrzeuge zur Verfügung und für die optische Anpassungsmöglichkeiten ist gesorgt.
Das Open-World-Konzept ist zu einem lustigen Lauf mit Grinden geworden. Payback macht einen guten Job, indem eine riesige Welt bietet, die man in seinen Fahrzeugen frei erforschen kann. Ansonsten versorgt euch Payback mit mehreren Stunden Fahrspaß und zusätzliche Stunden werdet ihr mit Grinden verbringen. Aber zum Glück ist dieses Grind-System gut gelungen und es macht einfach Freude, sein Fahrzeug immer Stück für Stück zu verbessern. Es fühlt sich sogar etwas wie ein Rollenspiel an, indem man seine Charaktere auflevelt und ständig auf der Suche nach wertvollen Items ist.
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Fazit und Wertung
Need for Speed: Payback ist definitiv kein Forza Horizon 3! Doch es ist noch immer ein guter und solider Arcade-Racer, der durch die dreiste Einführung der Loot-Boxen und den dubiosen Mikrotransaktionen stark ausgebremst wird.
EA und den Team von Ghost Games ist es auch diesmal nicht gelungen, die Serie mit dem neuen Need for Speed, ganz nach oben zu bringen. Doch Spaß ist, worum es bei diesem Spiel gehen sollte. Und dies funktioniert in diesem Teil der Serie ganz hervorragend. Need for Speed: Payback versucht nicht, eine ernsthafte Simulation oder eine authentische Rennerfahrung zu sein; es macht vor allem Lehnsessel-Adrenalin-Junkies glücklich, die eine Überdosis von -The Fast and the Furious Setting- haben möchten.